Eine Entgiftungskur gehörte in allen Kulturen zu den selbstverständlichsten Dingen der Welt. Im Christentum war dies traditionell die Fastenzeit vor Ostern. Dabei ging es nicht nur darum weniger zu essen oder etwas Gewicht zu verlieren, sondern vor allem um die Entgiftung und Entschlackung des Körpers zur Erhaltung der Gesundheit. Leider ist dieses Bewusstsein in der heutigen Zeit kaum noch vorhanden. Wenn man sich jetzt noch vorstellt, wie viel belasteter unsere Umwelt und Nahrung ist, wird deutlich, weshalb wir heute mehr denn je regelmäßig Maßnahmen in Form einer Entgiftungskur ergreifen sollten.
Entgiften muss unser Körper jede Sekunde eine Vielzahl von Stoffen. In erster Linie handelt es sich dabei um die körpereigenen Stoffwechselprodukte und Verbrauchsprodukte wie Hormone, Bilirubin usw.
Der menschliche Körper hat mit der Evolution ein sehr gutes Entgiftungssystem entwickelt. Deshalb kann er die eigenen Stoffwechselprodukte auch sehr gut ausscheiden. Selbst mit den Folgen der jetzigen Zivilisation mit Überernährung, wenig Bewegung und dem einen oder anderen Glas Alkohol kommt der Körper noch zurecht. Der Körper nutzt dazu folgende Ausscheidungsmechanismen:
Das wichtigste und größte Ausscheidungsorgan ist der Darm, insbesondere die letzten 50 cm des Dickdarms. Der Körper kann hier Abfallstoffe direkt aus der Blutbahn über die Darmschleimhaut als Zwischenspeicher in den auszuscheidenden Stuhlgang abgeben.
Was der Darm nicht ausscheiden kann, versucht die Leber dann direkt über die Galle in den Speisebrei zu entsorgen, wo die Gifte aber möglicherweise wieder vom Dünndarm resorbiert werden. Die meisten Gifte versucht aber die Leber so umzubauen, dass sie den Körper über die Niere verlassen können.
Die Niere filtert ständig das Blut und reinigt so den Körper. Hierbei muß man wissen, dass dieser Filter nur kleine Moleküle zurückhalten kann und deshalb fast alle großmolekularen Stoffe im Körper verbleiben. Das heißt, die Niere kann Schwermetalle, Pestizide usw. kaum ausscheiden!
Die Gifte, die nun weder über den Darm, die Leber oder Niere ausgeschieden wurden, versucht der Körper entweder über die Lunge oder die Haut auszuscheiden. Die Lunge ist sehr gut geeignet, um das verbrauchte CO2 abzuatmen, jedoch schlecht geeignet, um andere Gifte loszuwerden. Teilweise kann sich der Körper aber nicht anders helfen, wodurch es dann z.B. zur chronischen Bronchitis kommt. Die Haut hingegen ist ein ausgezeichnetes Entgiftungsorgan, hat aber mit nur 2 m2 eine zu geringe Oberfläche, um das Entgiftungsproblem zu lösen. Im Vergleich dazu hat der Darm ca. 300 m2 und die Lunge immerhin noch ca. 100 m2 Oberfläche. Die Haut ist somit immer das kleinste Glied am Ende der Kette. Mit diesem Verständnis der Vorgänge wird klar, wieso Hautausschläge, Ekzeme und andere Hautprobleme so zunehmen.
Bevor man vorhandene Ablagerungen im Körper entgiftet, muss man sich über die tägliche Neuvergiftung Gedanken machen. Deshalb steht bei jeder Entgiftungskur die Vermeidung von neuen Giften im Vordergrund. Hier ist wie folgt zu beachten:
Der Darm ist das stärkste Entgiftungsorgan des Körpers. Deshalb sollte man bei der Entgiftungskur auch immer mit dem Darm beginnen.
Eine der einfachsten und effektivsten Methoden ist der Einlauf. Hierbei wird mit einem Einlaufgerät 1 Liter Wasser in den Enddarm eingebracht und so eine Art Waschung der letzten 50 cm des Darmes erreicht. Die in den Darmwänden abgelagerten Schlacken werden gelöst und heraus gespült. Sinnvoll ist es, das Wasser mit basischem Salz anzureichern und so die Entsäuerung des Körpers zu unterstützen. Anfänglich sollte man zwei Einläufe täglich machen, nach einigen Wochen kann man die Häufigkeit auch reduzieren. Hier ist eine individuelle Abstimmung am besten.
Die Leber ist das größte Stoffwechselorgan im Körper und trägt somit die meiste Last in einem vergifteten Körper. Die Leberwerte im Blut werden normalerweise erst dann auffällig, wenn die Leber zu weniger als 30 % noch funktioniert. Ist also die Leber extrem überlastet und arbeitet nur noch zu 50 %, sind die Leberwerte im Blut immer noch voll im Normbereich. Dass dies aber schon lange nicht mehr gesund ist, sollte jedem klar sein.
Eine direkte Einflußnahme auf die Stoffwechselaufgaben ist leider nicht möglich. Werden Darm, Nieren und Haut richtig unterstützt, so erholt sich die Leber automatisch. Was Sie zusätzlich tun können, ist eine Reinigung der Gallengänge in der Leber.
Die Leber kann einige Gifte an die Gallensäuren der Galleflüssigkeit binden, damit Gifte aus der Leber durch die Gallengänge in den Darm bringen und schließlich mit dem Stuhlgang ausscheiden. Diese Gallengänge sind aber häufig verstopft, so dass nicht ausreichend Galle abfließen kann und deshalb auch die Gifte im Blutkreislauf verbleiben.
Die Niere unterstützen wir am besten, indem wir viel trinken. Als allgemeine Regel kann hier ein Konsum von 1 Liter Wasser auf 25 kg Körpergewicht gelten. Ein Mensch mit 80 kg braucht also, unabhängig von seiner Größe, mindesten 3 Liter Wasser täglich. Die Hälfte darf auch in Form von Kräutertee oder grünem Tee getrunken werden.
Wichtig ist aber nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität. Leitungswasser ist leider fast immer eine Katastrophe! Deshalb sollte man kohlensäurefreies Mineralwasser, Quellwasser oder Umkehrosmosewasser trinken. Besonders empfehlenswert sind hier im Handel die St. Leonhard’s Quelle oder das Plose Wasser. Wichtig ist in jedem Fall, auch den Tee mit gutem Wasser zu zubereiten.
Zur Unterstützung der Entgiftung der Niere heißt es deshalb: TRINKEN, TRINKEN, TRINKEN!
Die Haut steht im Bewusstsein der Menschen in Bezug zur Entgiftung ganz hinten. Dabei ist gerade die Haut ein Organ, welches bei fast allen Menschen noch richtig gut funktioniert. Während der Darm verschlackt, die Leber überlastet und die Nierenfunktion eingeschränkt ist, kann die Haut meistens noch hervorragend arbeiten. Deshalb ist es auch sinnvoll, dieses Kapital voll auszuschöpfen:
Die traditionellen Bäderkuren und Kneipp-Anwendungen sind heute noch genauso empfehlenswert wie zu der Zeit, als sie erfunden wurden. Schon das Baden im Meer hat eine stark entgiftende Wirkung auf den Körper. Nicht umsonst verschwinden im Sommerurlaub oft alle Ausschläge und Ekzeme. Wer glaubt, hier sei die Entspannung alleine am Werk, der irrt gewaltig.
Auch das Schwitzen in der Sauna ist eine Reinigung und somit sehr empfehlenswert. In Kombination mit Salzeinreibungen oder Bürstenmassagen ist die Wirkung noch besser.
Für zu Hause sind basische Bäder mit speziellen Badesalzen sehr erfolgreich. Sie können entweder in Form von Teilbad (Sitzbad, Fußbad…) oder Vollbad genommen werden. Als Empfehlung gilt hier, möglichst einmal pro Woche ein Vollbad und 2-4 mal pro Woche ein Fußbad zu machen. Nach einigen Wochen spürt man den Erfolg sehr deutlich. Zellulitis verschwindet, die Haut wird glatter und weicher, aber auch innerlich wird der Körper durch diese Bäder entsäuert.
Ein absolut wirkungsvolles Entgiftungsmittel für die Haut sind die japanischen Baumessig-Pflaster. Diese Pflaster werden über Nacht auf die Fußsohlen aufgeklebt und ziehen dort Gifte aus dem Körper. Durch den Schweiß wird der Baumessig in den Pflastern aktiviert und reagiert jetzt mit der Haut der Fußsohle. Die Wirkung ist deshalb besonders stark, weil gerade Schwermetalle und großmolekularen Substanzen aus dem Körper gezogen werden. Da die Pflaster sehr einfach in der Bedienung sind, haben sich die Pflaster in den letzten Jahren in Japan sehr stark verbreitet. Eine 4-wöchige Kur am Anfang einer Entgiftung bringt gleich Entlastung und ist deshalb in jedem Fall anzuraten.
Letzter wichtiger Punkt hinsichtlich der Hautentgiftung ist die Hautpflege. Wer täglich seine Haut mit paraffinhaltigen Hautcremes eincremt, unterdrückt die Entgiftungsfunktion der Haut und schadet seinem Körper massiv. Jede Creme aus der Apotheke und die meisten kosmetischen Mittel sind paraffinhaltig. Empfehlen kann man die Marken Lavera, Weleda und Dr. Hauschka.
Bei einer Entgiftungskur ist es wichtig mit Augenmaß zu beginnen, um den Körper langsam zu entgiften und nicht zu überfordern, um so ggfs. unnötige Entgiftungsreaktionen zu provozieren.
Starten Sie deshalb damit, den Körper über die Haut zu engiften und nehmen Sie basische Vollbäder.
Unterstützen Sie die Niere und trinken Sie täglich mindestens 3 Liter kohlensäurefreies Mineralwasser, Quellwasser oder Umkehrosmosewasser.
Führen Sie dann eine Leberreinigung durch.
Nehmen Sie nach 4 Wochen zusätzlich kolloidale Mineralien und Enzyme ein. Steigern Sie die Mineralien und Enzyme während der Entgiftungskur entsprechend der jeweiligen Anleitung.