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    paula75
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    Hallo liebes Agenki-Team, hallo liebe Mitleser,

    ich wende mich für meine Schwester an dieses Forum, da ich mir um ihren Gesundheitszustand große Sorgen mache und ihr gerne helfen möchte.

    Kurz zu ihrer Person:
    Meine Schwester ist Ende 50, etwas übergewichtig (BMI 29) und hat den ganzen Mund voller Amalgamplomben. Sie hatte in den letzten Jahren eine extreme Stresssituation: Neben der Versorgung ihrer eigenen Familie hat sie für mehr als 10 Jahre eine Angehörige Tag und Nacht gepflegt. Eine Pause hatte sie nie, kein Wochenende, keinen Urlaub. Schon in den letzten Jahren merkte sie selbst, dass ihre Kräfte völlig am Ende sind und sie selbst immer kränker wird. Die Angehörige ins Heim zu geben hat sie jedoch nicht übers Herz gebracht. Nun ist die Angehörige Anfang diesen Jahres gestorben. Meine Schwester hätte nun endlich mal wieder Zeit für sich. Doch statt sich zu erholen ging es leider mit ihrem Gesundheitszustand immer mehr bergab.

    Sport macht sie keinen. Die Ernährung ist sehr kohlenhydratlastig, aber sie isst auch viel Gesundes (z. B. Haferflocken, Gemüse, Obst, wenig Fleisch).

    Folgende Probleme hat sie (schon seit längerem, vor ca. 1 Jahr hatte sie mal eine Phase, wo es richtig schlimm war, dann ging es wieder etwas besser; seit einigen Monaten geht es ihr aber permanent schlecht):
    -Totale Erschöpfung nach kurzen Tätigkeiten (z. B. Kochen, danach muss sie sich hinlegen)
    -Sie fühlt sich meist, als hätte ihr jemand einen Bleimantel übergestülpt
    -Zeitweise totale Schwere in den Beinen
    -Blutdruck erhöht, häufig hat sie auch Blutdruckspitzen von 180/110 und muss sich dann hinlegen
    -Nervöse Unruhe, Zittrigkeit (schon bei kleineren „Aufregungen“, die für die meisten Menschen keine sind…)
    -Herzklopfen, Herzrasen
    -häufig Schwindel, ab und an Kopfschmerzen
    -zeitweise Trigeminus-Schmerzen
    -starke Nackenverspannungen (bei längerem Lesen und nach unten schauen bekommt sie Schwindel und Kopfschmerzen)
    -allgemein nervlich absolut nicht belastbar

    Sie vermutet selbst, dass vieles vor allem nervlich bedingt ist durch die extreme Stresssituation in den letzten Jahren.

    Sie hat keinerlei Vertrauen in die Schulmedizin und versucht Arztbesuche zu vermeiden wo es nur geht.
    Beim Hausarzt (zu diesem Besuch haben wir sie überredet!) wurde ein Blutbild gemacht, die Werte waren alle i. O. Auch die Schilddrüsenwerte. Ich habe vermutet, dass u. a. eine Hormonstörung hinter ihren Beschwerden steckt. Um dies tatsächlich auszuschließen wäre jedoch mal ein Besuch beim Hormonspezialisten nötig.

    Chemische Medikamente (z. B. gegen den Bluthochdruck, was ich für angebracht halten würde) möchte sie nicht nehmen, da sie ihr Leben lang keine genommen und Angst vor den Nebenwirkungen hat.

    Seit längerem nimmt sie aber nun zahlreiche Ergänzungs- und Aufbaumittel (Misteltropfen, Magnesiumtabletten, Eisen, Stärkungsmittel für die Nerven, etc). Gebracht es noch nichts.

    Durch ihre vielen Amalgamplomben hat sie vermutlich auch ein Quecksilberbelastung. Sie hat aber vor dem Entfernen der Plomben große Angst. Evtl. würde ihr Zustand dann tatsächlich noch schlechter werden. Zu einem Schwermetalltest kann ich sie sicher auch nicht überreden. Kann man hier trotzdem irgendetwas sanftes tun, um das Quecksilber auszuleiten?

    Am meisten Sorgen macht mir ihre totale Erschöpfung und innere Unruhe auch nach leichten Tätigkeiten, teils schon nach Gesprächen oder unspektakulären Telefonaten. Ihr Blutdruck schnellt dann sofort in astronomische Höhen.
    Im Allgemeinen ist ihr Blutdruck morgens und vormittags (an Tagen ohne Aufregung) noch einigermaßen ok (ca. 160/90), ab mittags steigt er immer an. Und bei der kleinsten Aufregung erreicht er dann Spitzenwerte.

    Vielleicht können Sie mir einen Tipp geben, wie ich ihr helfen kann. Es sollte jedoch ein natürlicher und sanfter Weg sein.

    Im Moment versucht sie an sich selbst mit den o. g. Aufbaumittelchen „herumzudoktern“ und ihr Gewicht etwas zu reduzieren, um den Blutdruck zu senken. Ich glaube nicht, dass dieser Weg zielführend ist und habe Angst, dass der dauerhaft erhöhte Blutdruck großen Schaden anrichtet, ohne dass sie es merkt.

    Vielen Dank!

    Gruß
    Paula

    #43619
    kundenbetreuung
    Administrator

    Hallo Paula75,

    die Erfahrung zeigt, dass man nichts für andere tun kann. Der Betroffene muss sich selber melden, wenn es soweit für ihn ist.

    Wenn ich mir vorstelle, dass ich 10 Jahre so einer Einschränkung ausgesetzt wäre, dass ich nicht auf meine eigenen Belange schauen kann, nicht auf das was mir gut tut, alles für den anderen aufopfere, würde ich mich über Menschen ärgern, die jetzt erwarten, dass ich in kurzer Zeit alles hinter mir lasse. Wie soll man da von heute auf morgen an sich denken, sich selber was gutes tun?

    Übergewicht ist oft eine Folge lang anhaltender Mangelzuständen. Was erwartet man von einem Menschen der 10 Jahre für andere da ist? Es sind nicht nur die Vitalstoffe, auch die Seele leidet. Ich würde erst den Mangel ausgleichen, für den die betroffene Person nicht selber was tun muss. Getan hat Sie sicher schon genug.

    Wollen Sie wirklich helfen? Dann schreiben Sie Ihrer Schwester jetzt nicht vor was richtig und falsch ist. Es ist ihr Leben. Sie hat das Recht selber den Weg zu finden, was gut für Sie ist. Schenken Sie Ihr eine Reise, einen Wellnessurlaub, also tun Sie alles, was für Sie eine Aufgabe ist. Aber treten Sie jetzt nicht an die Stelle, dass Sie von Ihr fordern.

    So könnte die Hilfe/Ausgleich des Mangels aussehen:
    – Schenken Sie Ihr Pianto, eine Saftpresse und das Buch die Safttherapie von Rosina Sonnenschmidt.
    – Schenken Sie Ihr einen Schwermetalltest

    – Schenken Sie Ihr 10 Massagetermine
    – Wellnessurlaub
    – Vielleicht Möbel und Accessoires, um ihr Umfeld zu verschönern
    – Eine Frisörbesuch
    – Einen Einkaufsgutschein für neue Kleider
    – Schenken Sie ihr Zeit, um einfach nur zuzuhören. Verkraften Sie es, den ganzen Müll zu ertragen – ohne gute Ratschläge. Einfach nur die Möglichkeit schenken, sich verbal zu entgiften/entlasten.
    Oder fragen Sie ihre Schwester, was Sie sich wünscht. Was würde ihr jetzt gut tun?

    Hier noch ein kleiner Artikel zum Thema Bluthochdruck.
    http://www.agenki.de/artikel/agenki-bluthochdruck.pdf

    Es ist schön, dass Sie sich um Ihre Schwester kümmern. Aber oft ist die vermeintliche Hilfe eben nicht immer das, was dem anderen gut tut.
    Gibt man dem Betroffenen Zeit, seiner Situation selber Herr zu werden, kann er selber wieder wahrnehmen, was ihm gut tut. Diesen Freiraum wünsche ich Ihrer Schwester.

    Wenn Sie denn was tun will, kann Sie Ihre pH-Werte messen. Wenn Sie dies nicht will, lassen Sie Ihr die Zeit, die Sie braucht, um selber den Weg zu gehen.

    Alles Gute
    G.Schmitz

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