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    leni
    Teilnehmer

    Hallo,

    seit meinem 11 Lebensjahr haben ich regelmäßig starke Bauchschmerzen.
    Mit 14 hatte ich eine Analfissur und einen Abszess in der nähe des Damms.
    Durchfälle habe/hatte ich nie. In der Zeit zwischen 13 und 17 Jahren hatte ich starke Verstopfung. Danach hat sich mein Stuhl sehr verbessert.
    Es wurde die erste Koloskopie durchgeführt mit der anschließenden Diagnose Morbus Crohn. Ich bekam Cortison. Mein Zustand hat sich verschlechtert und ich habe das Cortison nach 2 Monaten wieder auf eigene Faust abgesetzt. Mit 15 hatte ich einen Abszess im rechten Unterbauch. Dieser konnte mit einer Antibiotikatherapie erfolgreich behandelt werden.
    Danach habe ich viel naturheilkundliches ausprobiert. Leider ohne großen, nachthaltigen Erfolg. Starke Koliken, mindestens einmal in der Woche haben mich ständig begleitet. Auch Übergeben und Übelkeit kamen öfter vor. Selten konnte ich gut schlafen und mein Zustand war psychisch sowie körperlich sehr instabil. Durch lange Fastenperioden konnte ich meinen Zustand immer wieder einigermaßen stabilisieren. Im November letzten Jahres (19 Jahre) habe ich mich aufgrund der ständigen Schmerzen nochmal einer Koloskopie unterzogen. Mein Darm hatte sich etwas stärker entzündet und eine Stenose war vorhanden. Auf starkes drängen der Ärzte habe ich nochmal (wenn auch nicht mit wirklich posiver Einstellung) Cortison und Mesalazin genommen. Die Stenose hat sich geweitet und auch sonst ging die Entzündung zurück. Nach Absetzen des Cortisons kamen die Beschwerden im Laufe der Zeit aber wieder zurück. Immunsupperesiver oder Biologika wollte ich nicht nehmen. Für mich war es kein Lösungsweg die Symptome zu unterdrücken und ein sehr geschwächtes Immunsystem zu haben. Vor allem da auch nie eine Heilung oder dauerhafte Besserung passieren kann.
    Vor einem Monat (inzwischen bin ich 20 Jahre alt) hatte ich dann so starke Bauchschmerzen (rechter Unterbauch) dass ich ins Krankenhaus musste.
    Ein Abszess wurde festgestellt und eine Drainage gelegt. Auch bekam ich für 2 Wochen Antibiotikum. Jetzt, eine Woche nach absetzen des Antibiotikums bildet sich eine harte Stelle an dem Ort, wo der Abszess war. Bis jetzt habe ich keine Schmerzen, nur ein starkes Druckgefühl. Es fühlt sich sehr nach einem neuen Abszess an, der etwas weiter außerhalb liegt.
    Nach dem Abszess vor einem Monat habe ich meine Ernährung auf SCD Diät umgestellt. Das ergab einige Verbesserungen bezüglich der Stuhlfrequenz. Normal habe ich 1 mal täglich Stuhlgang, schnell stellten sich 3 Stuhlgänge von optimaler Konsistenz ein.
    Jetzt wo aber eine Verschlechterung des Abszesses zu beobachten ist, Faste ich wieder. Da ich schnell Unterzucker bekommen, nehme ich außer Wasser noch etwas frischen Apfelsaft und Gurkensaft zu mir (ca. 2 Äpfel und 2 Gurken)

    Noch ein paar Eckdaten zu meiner Ernährung und meinen Lebensgewohnheiten:
    – meine Eltern haben mich, da ich als Baby Milch sehr schlecht vertragen habe, vegan aufgezogen. Bis zum Schulbeginn war ich vegan, danach kam auch etwas Käse dazu. In der Ernährung war immer ein großer Brotanteil vorhanden.
    – Auch habe ich immer gern Zucker gegessen (bestimmt weniger als der Durchschnitt, aber auch häufig)
    – Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass ich folgende Lebensmittel sehr schlecht vertrage: Roggen (sehr starke Koliken), Hülsenfrüchte, phasenweise oder wahrscheinlich sogar immer Gluten. Ich vermute auch, dass Milchprodukte mir nicht gut tun.
    – nach der vegetarischen Phase zwischen 7 Jahren bis ich 18 Jahre alt war, habe ich mich bis 20 wieder vegan ernährt.
    – eine Rohkostphase von 1-2 Monaten war auch dabei. (Nicht früchtebetont sondern auf Grünes). Ich hatte das Gefühl, dass es mir während dieser Zeit besser ging. Nach der Phase hatte ich einen starken Rückfall und habe das extreme Bedürfnis nach Brot, Käse und Zucker gehabt. Da diese Zeit eine problemreiche und psychisch instabile war, habe ich mich auch nicht selbst einbremsen können.
    Ein bis zwei Monate habe ich mich dann so ungesund ernährt wie wahrscheinlich noch nie. Kurz darauf kam dann auch der Abszess.
    Ob es die Ursache war, kann ich nicht sagen, da ich schon seit mehreren Monaten starke Schmerzen in diesem Bereich hatte. Es hat den Abszess aber mit großer Wahrscheinlichkeit noch gefördert.

    Bis jetzt habe ich leider, trotz intensiver Suche, noch keinen Heilpraktiker/Arzt gefunden der mich auf meinem Weg wirklich unterstützen kann. Deswegen versuche ich auf diesem Weg, über das Forum, ein paar Tipps und Anregungen zu bekommen, da sie als Autor auch selbst an Morbus Crohn erkrankt waren. Nach der Antibiotikatherapie vor ein paar Wochen möchte ich gern meine Darmflora wieder aufbauen. Auch eine Darm und Leberreinigung wäre mir wichtig.
    Sehr unsicher bin ich mir nur wegen dem akuten Abszess. Gibt es Möglichkeiten den Entzündungsprozess einzudämmen?
    Einläufe mit Natron haben mir immer sehr gut getan. Im Moment traue ich mich nicht, diese wieder zu machen, da ich Angst habe dass es nicht förderlich für die Sitation ist.
    Vielleicht haben Sie noch gut Tipps für meine aktuelle Situation. ich würde mich sehr freuen!

    Viele Grüße,
    Lena

    #45401
    leni
    Teilnehmer

    Noch ein paar Fragen sind mir eingefallen, vielleicht können sie diese ja beantworten.

    – myrhinill Intest nehme ich wieder. Es besteht aus Indischen Weihrauch, Kohle und Kamillenextrakt. Haben sie Erfahrung mit diesem Produkt und können sie es empfehlen.
    – Auch nehme ich Momentan ein natürliches Antibiotikum auf Basis von Kapuzinerkresse ein.
    – Haben sie Erfahrung mit Mykotherapie? Ich nehme seit einer Woche die Pilze Hericium und Reishi in Pulverform und als Extrakt zu mir.
    – Ist Chlorella förderlich für die Entgiftung?

    Viele Grüße!

    #45418
    kundenbetreuung
    Administrator

    Hallo Leni,

    ein Gesamtkonzept werde ich Ihnen heute auch nicht liefern können. Gerne können wir einen Anfang machen.

    1. Bei chronischen Erkrankungen steht zu Beginn immer die Ernährung – die Basis. Man muss regelrecht neu lernen seiner Situation gemäß zu essen. Orientieren Sie sich an der Anti-Candida-Diät. Auch diese Empfehlung kann hilfreich sein.
    http://www.agenki.de/gesundheits-forum/viewtopic.php?t=3158&highlight=ern%E4hrungstipp
    2. Den Darm stabilisieren. Das kann ein paar Monate dauern – 3 bis 6 Monate.
    3. Erst jetzt kann man langsam anfangen, den Darm zu entgiften.
    Schwermetalle sollten Sie auf jeden Fall ausschließen, bzw. nachweisen. Denn ein chronisch geschwächter Darm scheidet in der Regel auch weniger aus, so lagert man einiges ein, auch Schwermetalle.

    Wichtig: Mit einem chronisch entzündeten Darm sollte man nicht entgiften – das macht den Darm noch schlechter. Man muss den Darm entzündungsfrei bekommen – erst dann geht das entgiften. An Entgiftung können Sie also noch nicht denken. Orientieren Sie sich an Maßnahmen, die den Darm schonen/aufbauen/antientzündlich sind.

    Wenn Sie einen Weg gefunden haben, mit alternativen Methoden den Darm entzündungsfrei hinzubekommen, dann können Sie langsam das Cortison absetzen. Solange Sie keine Alternative haben – würde ich es nehmen.

    Meist mangelt es an B Vitaminen, Vitamin C und Spurenelementen wie Zink und Selen. Besteht hier ein Mangel – mit Infusionen die Vitalstoffe zuführen. Ihr kranken Darm wird orale Stoffe schlecht resorbieren, weshalb hier Infusionen evtl. besser sind.
    Auch die Schilddrüse sollten Sie untersuchen lassen, wenn nicht schon geschehen.

    Tipp: Machen Sie eine pH-Wertmessung, dann kann man sehen, wo Sie stehen, und was Sinn macht.
    PH-Wertmessung
    Die Mykotherapie kann eine gute Sache für den Darm sein.
    myrhinill Intest: Ich sehe hier oft eine Überforderung des Darmes. Also beobachten, was es mit ihrem Darm macht.
    Algen: Ich würde erst den Darm aufbauen, die Entzündungen stoppen. Ein kranker Darm kann nicht entgiften, bzw. der Darm wird dadurch nur schlechter.
    So könnten Sie vorgehen:
    1 Ernährung
    2 3 bis 6 Monate Darmflor pro und Grüne Papaya
    Vitalstoffinfusionen falls erforderlich (evtl. wöchentlich oder einmal im Monat)

    Cortison so lange nehmen, bis die Entzündungen weg sind – nicht einfach absetzen ohne Alternative.

    Langsam anfangen mit Pianto und den kolloidalen Mineralien – in sehr kleinen Dosen.

    Parallel entsäuern, evtl. mit der Anti-Candida-Kur.
    Ziel: Körper und Darm aufbauen!!!! Einen Teil oral, einen Teil evtl. als Infusion. Entzündungen stoppen. Solange keine Entgiftungsmaßnahmen.

    Bisher haben Sie kunterbunt gemischt – entgiften, Entzündung stoppen – entgiften. Das funktioniert so nicht. Sie brauchen einen Plan – langefristig.
    Ich hoffe, die Antwort hilft Ihnen vorerst weiter.

    G.Schmitz

    #45424
    leni
    Teilnehmer

    vielen Dank für ihre ausführliche und informative Antwort!
    Sie hat mir etwas mehr Überblick und Klarheit verschafft.

    Mit der Candida Diät werde ich ab sofort beginnen.
    Morgen besorge ich mir Teststreifen für den PH-Wert.

    Werde berichten wie es mir weiterhin geht und wie sich der PH-Wert verhält.

    Viele Grüße,
    Lena

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