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7.12.2011 um 21:28 Uhr #25970fruehlingsjuliTeilnehmer
Liebes Forum, lieber Herr Golenhofen,
ich wende ich mich an dieses Forum aus lauter Verzweiflung, aus lauter Ahnungslosigkeit und Überforderung mit meiner Gesundheit. Und aus Mitleid mit meinem Vater, denn wir beide leiden seit über 2 Jahren an sehr ähnlichen Beschwerden. Da ich aber bezüglich meines Vater nicht so sicher bin über die Symptome, die er hat, schildere ich meine Situation:
Mir ging es im Prinzip bis zu meinem Abitur super. Ich litt zwar schon seit der 11. Klasse an leichten Blähungen, aber nie Bauchschmerzen oder so. Meistens besserten sich die Blähungen, wenn ich mehr trank und mich mehr bewegte. Außerdem litt ich schon als Kind viel unter Verstopfung. Von daher sehe ich in diesen Problemen einfach ein angeborenes Problemchen, was mich aber nie gestört hatte.
Nun aber, kurz vor dem Abitur passierte etwas Seltsames: Ich verlor meinen Appetit, denn sobald ich etwas aß, drückte mein Bauch, mir wurde schlecht, nachts hatte ich Magenschmerzen. Ich tippte auf einen Magen-Darm-Infekt, und psychosomatische Symptome (Abiturstress, ich war das erste Mal richtig verliebt etc.). Nach vier Wochen (und dem größten Gewichtsverlust meines Lebens) begann ich mit leichter Schonkost und konnte schon bald normal essen.
Nach dem Abitur, kurz vor dem Studium (September 2008) habe ich eine Blasenentzüngung, bekomme die ersten Antibiotika meines Lebens und damit beginnt endgültig meine Odysse:Kurze Zeit später (man tippt wieder auf psychosomatische Gründe) habe ich starke Bauchschmerzen, Aufstoßen, nachts Magenschmerzen. Eine Ärztin, die ich aufsuchte, schickte mich mit der Diagnose “Heimweh und Überforderung zu Beginn des Studiums heim”. Ich schlafe daraufhin 6 Wochen kaum und falle in eine depressive Phase. Wirklich der schlimmste Abschnitt meines Lebens. Mit Antidepressiva, einem Psychologen und der Diagnose “leichter Burn-out” wieder aufgepeppelt, werde ich wieder in die Welt gelassen.
Es bleiben: Magen-Darmbeschwerden. Magendruck, Aufstoßen, Blähungen, unregelmäßiger Stuhlgang. Meine Frauenärztin verschreibt mir zuerst eine andere Pille (2009) und schickt mich dann zum Internisten. Es wird eine Gastritis festgestellt. Wieder Antibiotika (2010). Nach drei Tagen Therapie geht es mir gesundheitlich fast hervorragend, aber ich habe einen ekzemartigen Ausschlag im Gesicht. Akne schlimmer als in der Pubertät. Hautarzt tippt Hormone (Pille), Frauenärztin lehnt die Begründung ab. Ist auch logisch, denn die Pille nahm ich schon länger und hatte eigentlich eine “normale” Mischhaut.
Zur Zeit der Antibiotikabehandlung bin ich für 4 Wochen in Italien und kann mich ÜBERHAUPT nicht zurückhalten. Ich esse wie ein Bagger, v.a. Nudeln und Süßes. Obwohl das Obst sehr verlockend aussieht, ziehen mich Kohlenhydrate an. Ich komme etwas mollig zurück und versuche es (bis heute) diese paar wenigen Pfunde loszuwerden (ohne Erfolg).
Meine Blähungen halten sich, mal besser – mal schlechter. Meinem Vater geht es genauso. Wir beide probieren verschiedes aus (Milchzucker, Artischockendragees, Laxatan gegen chronische Obstipation, Trockenhefe zum Darmfloraaufbau). Das meiste half einige Wochen, aber meist wurde es danach wieder genauso. Im April 2011 probiere ich zum Abnehmen basisches Heilfasten und fühle mich zwei Wochen richtig gesund! Doch als ich wieder normal esse, kommen die Beschwerden zurück (v.a. Aufstoßen und Blähungen begleiten mich schon seit über 2 Jahren).
Bei mir kam nun folgendes dazu, was mich komplet verzweifeln lässt: Ich hatte im August 2011 Examen und fünf Tage nach dem Examen wache cih frühs auf, massiere mir gewohnheitsmäßig den Bauch und stelle komische Verhärtungen fest. Schwanger? Krebs? Lymphknoten? Ich bin panisch, merke, dass ich stark verstopft bin. Mir ist einige Tage häufig übel, ich habe Magenschmerzen. Da ich aber September 2011 ins Auslandsemester abreise, gehe ich nicht zum Arzt. Ich quäle mich ins Ausland. Die Symptome bleiben: Stechen im nüchternen Darm, nach dem Essen blähe ich mich und sehe aus wie im 4. Monat schwanger. Ich reise weiter nach Frankreich. Dort werden die Beschwerden so schlimm, mir ist häufig übel, v.a. auf Autofahrten. Bin ständig kaputt und trotz 9 h Schlaf müde. Mein Auslandssemester erscheint mir die reinste Katastrophe. Meine Gesundheit raubt mir die Lust. Ich bin niedergeschlafen, leicht depressiv. Ich komme Ende Oktober nach Deutschland für eine Woche. Beim Internisten ergeben Magen- und Darmspiegelung keine strukturellen Probleme. Ich bin organisch gesund. Auch im Blut nichts gefunden. Auch keine Gastritis, wie ich dachte.
Meine Hausärztin verordnet einen Darmaufbau mit Trockenhefe, 3x täglich Fencheltee und Pumpernickel. Sonst nur leichtes Essen (Kartoffeln, Brühe…). 4 Wochen lang geht es mir einigermaßen.
Aber danach ist wieder alles beim Alten: Mein Bauch ist immer noch im 4. Monat. Mein Darm immer noch verhärtet. Stechen im nüchternen Darm. Unreine Haut. Müde. Vergesslich…Und mein einziges Glück hier im Ausland ist momentan, dass ich sehr viel Zeit habe: Ich recherchiere und erfahre viel über Candida. Die Symptome kommen mir so bekannt vor und sogar Dinge, an die ich nie gedacht hätte, stehen damit in Zusammenhang: Mein Cholesterinspiegel (ich bin 23!!!) ist viel zu hoch und trotz Ernährungsumstellung sinkt er nicht! Ich hab ständig Ohrensausen, kann abends nur noch mit Hintergrundmusik einschlafen, die das Sausen übertönt. Manchmal tritt ein merkwürdigs Pfeifen im Ohr auf und bleibt für einige Minuten. Ich habe seit 2 Jahren Rückenschmerzen (Arzt sagt: Bewegungsmangel), habe auch seit einem Jahr häufig Schmerzen in den Knien, den Waden, neuerdings in der Hüfte. Bereits vor einem Jahr war ich bei meiner Ärztin, weil ich manchmal das Gefühl habe, zu wenig Luft zu bekommen und dass mein Brustkorb eingeengt ist.
Ich erkenne mich in einigen Beschreibungen von Candida-Betroffenen wieder und nun steigt bei mir die Panik. Dachte, ich gehe vor Weihnachten (da bin ich wieder in Deutschland) zu meiner Ärztin und flehe sie an, eine Candida-Untersuchung zu machen. Weiß aber nicht, wie sie reagiert und ob sie das als Unfug abtut (könnte durchaus sein). Dann dachte ich, falls dies eintrifft: Naja Nystatin ist freiverkäuflich- also behandele ich mich selbst. Zwei Wochen Nystatin, danach über einige Monate mit Grapefruitkernextrakt fortsetzen und natürlich eine Anti-Pilz-Diät halten über die ersten 6 Wochen und sehen, was passiert.
Und nun lese ich in diesem Forum, dass es so leicht doch nicht ist? Ich bin ziemlich verunsichert. Meine Beschwerden rauben mir die Lebenslust. Ich war mal lebenslustig und selbst bei zu wenig Schlaf supergelaunt. Nun bin ich eine missmutige, ständig kranke und müde Studentin und habe kaum Spaß im angeblich schönsten Abschnitt meines Lebens! Ich will nur noch eines: Das es vorbeigeht und ich würde dafür sehr weit gehen. Alles was ich brauche, wäre ein vernünftiger “Laufplan”.
Kann mir jemand helfen und vielleicht detailliert schildern, was ich zuerst machen muss? Geht auch stichpunktartig, wenn ich detaillierte Infos zum Stichpunkt dann im Forum finde. Am liebsten wäre mir eine persönliche Beratung, aber geht momentan schwer.
Ich gehe zur Hausärtzin und bitte um einen Candidatest. Aber was, wenn er negativ ist? Was wenn sie sich weigert? Ich würde trotzdem gerne eine Antipilztherapie machen und sehen was passiert (basisches Heilfasten hatte ja wirklich geholen damals). Und gut, von Nystatin wird abgeraten. Aber was ist mit Grapefruitkernextrakt (habe dazu bisher noch nichts Nachteiliges gefunden)?
Mein Vater leidet schon länger unter solchen Symptomen. Er ist öfter operiert worden und nahm z.T. über Monate Antibiotika. Ihm geht es deutlich schlechter sogesehen. Kann es sein, dass wir beide das gleiche Problem haben?
Ich entschuldige mich für diesen romanlangen Beitrag, aber Sie sehen, ich bin einfach verzweifelt. Denn mit 23 fühle ich mich gesundheitlich wie 84 und habe Angst, dass es mein Leben lang nun so weiter (v.a. bergab) gehen soll…
Einen riesengroßen Dank schon jetzt für Ihre Rückmeldungen und Ihre Geduld für diesen Beitrag 🙂
Liebe Adventsgrüße aus Frankreich
18.12.2011 um 18:09 Uhr #39377dgAdministratorHallo,
Ihr Beitrag ist recht bewegend und Sie werden mir kaum glauben, dass ich dies so oft in meiner Praxis zu hören bekommen. Gerade, dass es zum erstemn Mal nach Antibiotika so richtig schlecht wird ist der beste Beweis, dass es um Candida-Pilze geht.
Eine Untersuchung beim Arzt ergibt oft wenig, denn die Pilze werden nicht gefunden und man wird wieder in die psychische Ecke geschoben. Sie dürfen gerne gehen, aber ich rate Ihnen so oder so, Ihre Gesundheit in Ihre eigene Hand zu nehmen.
Gerade auch die psychischen Probleme sind so typisch für den Pilz.
Das hohe Cholesterin ist aber die Folge der Hormonstörung. Sie sollten die Pille absetzten, denn Sie haben eine Östrogendominanz. Eine Speichelanalyse würde dies sicher bestätigen. Aber mit der richtigen Ernährung und ohne Pille kann das alles wieder werden.
Mein Rat:
– Strenge Pilzdiät, wie z.B. auch bei uns beschrieben.
– Dann auch unbedingt die Anti-Candida-Pilz-Kur, denn Sie müssen den Darm auch aufbauen und dem Körper wichtige Mineralien und Probiotika zuführen.
– Wenn ich Ihre Probleme so höre, dann würde ich die ersten 3 Monate komplett auf Gluten und tierische Milchprodukte verzichten. Dann werden Sie ganz schnell merken, wie es wieder aufwärts geht. Der Ausschlag ist hier schon ein Zeichen einer Allerige.Wen Sie dann in wenigen Wochen Erfolg haben, dann kann auch Ihr Vater beginnen. Er hat vielleicht die gleichen Probleme und wenn Sie im zeigen, dass es geht, dann wird er es vielleicht sogar machen. Denn nicht jeder ist zu starken Einschnitten in das Leben bereit.
Noch Fragen?
Dominik Golenhofen
21.01.2012 um 10:11 Uhr #39618juna2012TeilnehmerHallo Ihr Lieben,
wer weiß Rat?
Leide seit ca 2 Jahren immer wieder an Übelkeit,leichte Schmerzen im Oberbauc. Wurde gerade operiert.Blindarm raus.Biopsie,Nabelhernie usw. Jetzt geht die übelkeit wieder los und zieht mir irgendwie bis in die Schultern. Auch die Sachen vom Heilpraktiker von Arcana;Ignatia,Staphisagrie,Natrium, helfen nicht mehr. Das einzige was gut Hilft ist Gastrovegetalin.Aber auch nicht lange. Was ist los mit mir?
Lg Juna
19.02.2012 um 9:58 Uhr #39754dgAdministratorHallo,
ich denke, dass kann Ihnen keiner so einfach übers Internet sagen.
Was haben Sie denn sonst für Probleme? Eine Übelkeit kommt doch nicht einfach so aus heiterem Himmel. Wie hat das ganze begonnen?
Eine Übelkeit kann von einer Übersäuerung begleitet sein. Insofern würde ich Ihnen vorschlagen die pH-Werte im Urin zu messen. Sie können diese dann entweder selber auswerten oder hier ins Forum schreiben und wir werden diese kommentieren.
Alles Gute
Dominik Golenhofen
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