Hilfe bei Thearpie erbeten

Lieber Herr Golenhofen,

mir wurde hier von Ihnen und Till schon mit vielen Tips und Anregungen weitergeholfen, wodurch eine innere Wende stattgefunden hat und ich beschlossen habe, mich bezüglich meines Darms auf einen wohl langwierigen Heilungsweg zu begeben.
Da ich merke, dass ich ohne Betreuung nur herumwurschtele und nicht weiterkomme, nun ein ausführlicher Bericht.

Meine Geschichte:

Schon als Grundschulkind hatte ich stets Blähungen und Bauchschmerzen, so dass ich zweimal in eine Kinderkur geschickt wurde. Dort wurde festgestellt, dass ich eine deutlich vergrößerte Leber habe und Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse, zudem eine Kuhmilchallergie. Das war wohl ein recht früher Beginn derartiger Beschwerden, deren Ursache mir noch nicht bekannt ist.

Ernährung:

Ich habe infolgedessen mehrere Jahre komplett auf Kuhmilchprodukte verzichtet und mich gesund ernährt (viel Rohkost, kein Schwein, kaum Zucker und Süßes), ab der Pubertät schlug das Ganze aber ins Gegenteil um: ich setzte fast mein ganzes Taschengeld in Süßigkeiten um. Süßes war für mich über zig Jahre eine Möglichkeit, seelischen Stress zu kompensieren.

Die letzten 10 Jahre ernährte ich mich halbwegs vernünftig, d.h., fast ausschließlich Bio, so gut wie keinen Alkohol, kaum Schwein und wenn dann nur mal eine Scheibe Vollkornbrot mit Bio-Schinken, zeitweise Kaffee (2 Tassen täglich), leider immer wieder unterbrochen von Phasen, in denen ich z.B. innerhalb von 3 Tagen eine Packung After Eight oder in einer Woche eine Packung Mohrenköpfe vertilge (aus Frust, wenn ich mich schlecht fühle). Deutlich zu geringer Gemüseanteil und zu viele Kohlenhydrate (machen satter, sind schnell zuzubereiten und gab es in der Kantine). Kein Rauchen, keine Drogen.

Aktuelle Ernährung:

Seit 2011 zum zweiten Mal (2009 schonmal für 6 Monate) Umstellung auf eine Diät, ich hatte Ihre Pilzdiät angepeilt, schwankte dann aber wieder, wegen meiner Gelenk- und Weichteilbeschwerden, auf Eiweißvermeidung um und bin ganz verunsichert, was nun richtig ist bei mir und wo überhaupt das primäre Problem ist.
De facto gibt es bei mir zum Frühstück rohes Saisongemüse (gerade also viel Wurzeln) mit Quark, Nüssen und 4 EL Leinöl); ansonsten Salat, gedünstetes Gemüse mit Butter (weil ich den Geschmack von Leinöl dazu nicht mag; und sonst an Fett nur Leinöl), wenig Milchprodukte (mehr Schaf und Ziege als Kuh), 1-2x wöchentlich Fisch oder Champignons, fast tgl. Dinkelvollkornbrot mit Käse oder veg. Aufstrich oder Avocado, an KH sonst nur Hirsebrei in Maßen. Alle 3 Wochen mal Vollkornnudeln….was ich wohl auch noch in den Griff bekommen sollte, doch ich mag sie einfach so gerne. Ich komme ohne Eiweiß bzw. alternativ ohne KH nicht aus, weil ich anderenfalls Hunger habe und abnehme.
Ich bin immer schon sehr schlank gewesen und habe in den letzten Monaten abgenommen, darf gar nicht erzählen, wie wenig ich jetzt schon wieder wiege…BMI 19,7, aber wie soll man denn zunehmen ohne größere Mengen an KH oder Eiweiß?
Nüsse und Öl reichen da wohl nicht.

Beschwerden:

Egal, was ich esse, ich habe stinkende Blähungen. Ob mit oder ohne Eiweiß, ob mit oder ohne KH, ob roh oder gedünstet. Das hat sich übrigens seit meiner Umstellung verschlimmert, besonders ab Mittags geht es los. Hinzu kommt ein Entzündungsgefühl im Darm, Blutwerte sind aber, bis auf einen niedrigen Ferritinwert, in Ordnung.
Ich kenne kein Leben ohne Blähungen und Durchfall (breiig, eine normale „Wurst“ 😉 gibt es bei mir nicht, nichtmal nach der Einnahme von Psylliumschalen über Monate). Vor 5 Jahren wegen chronischer Darm- und Bauchschmerzen und dieser seltsamen Stuhlgewohnheiten beim Gastroenterologen: Reizdarmsyndrom, sehr kurvenreicher Darm, leichte Fructoseintoleranz.
Druckgefühl im Oberbauch, nächtliches Aufwachen zu Leberzeiten ist mir seit je her gut bekannt. Depressiv war ich in der Pubertät. Ebenso hatte ich Nierensteine, die sogar einmal zertrümmert werden musste. Über mein Leben verteilt habe ich überall mal Beschwerden, fast nie ohne Schmerzen irgendwo.
Besonders auffällig: seit ca. 7 Jahren habe ich rheumatische Beschwerden (aber weder Rheumafaktoren noch ANA oder sonstige Nachweise, auch kein Borreliennachweis > habe Beschwerden die darauf schließen ließen, z.B. taubes Gefühl in den Händen, Schwächegefühl in den Muskeln, sie „versagen“ einfach oder krampfen), rannte von Arzt zu Arzt.
Es gibt keine vernünftige Diagnose, eine halbherzige Fibromyalgie (was ja auch eher eine Verlegenheitsdiagnose ist), aber es tun mir auch sämtliche Gelenke weh, teilweise konnte ich morgens kaum noch auftreten vor Schmerz. Ich habe immer wiederkehrende Schulterentzündungen (im MRT belegt, deutliche Kalkeinlagerungen und Wasser im Gelenk), samt Schleimbeutel, bekam mehrfach Cortison gespritzt und OP empfohlen (die ich nicht will), Schultern und auch alle anderen Gelenke sind kaum belastbar, schon nach 1 h Spaziergang schmerzen Sprunggelenke, Knie, Hüften, wenn ich länger in einer Position bin, fühle ich mich wie eingerostet und alles tut weh bei Bewegung. Habe lange Sport gemacht (1km Schwimmen täglich, viel Spazierengehen, im Urlaub wandern, Rad fahren, tanzen), das geht seit 7 Jahren kaum noch.
Bin elektrosensitiv, besonders auf WLAN, und habe unter diesem Einfluss noch diverse schlimme Beeinträchtigungen mehr. Weiß derzeit kaum noch, wo ich leben kann.
Eine Amalgamplombe ist vorhanden, Entfernung ist angepeilt.
Haarausfall, stumpfes Haar.

Maßnahmen:

Die Ernährung ist konsequent, ohne größere Ausraster, aber mit der Frage, wie es richtig wäre (Eiweiß weg? Oder lieber KH weg?). Kaffee gibt es ab und an mal, max. 2 Espresso in Sojamilch täglich, aber an vielen Tagen auch gar kein Kaffee.
Täglich Citrate auf 1,5 Liter über den Tag getrunken. Dazu diverse Tees für Leber und Niere, leider mit Leitungswasser (Finanzen). Ab und zu leiste ich mir mal St. Leonhards Quelle.
Regelmäßige Fußbäder mit Basensalz, ein Vollbad über 1,5 h ging total nach hinten los (Herzrasen, Ängste und Schwindel danach – woher kommt das?), habe mich nicht noch mal daran gewagt bisher.
Einläufe, wenn es ganz schlecht ist, mit Kaffee oder mit dem Basensalz, das entlastet kurzfristig immer ganz gut den Bauch.
Habe bisher 3 Leberreinigungen gemacht, darüber hatte ich ja schon ausführlich berichtet.
Hatte vor 2 Jahren mal 3 Monate mit Pararizol gearbeitet, meine Schmerzen waren dadurch schlimmer geworden (Gelenke und Weichteile). Also nicht mehr genommen bisher, nur zur Zahnpflege.

Ansonsten habe ich seit Sommer von jedem mal etwas probiert, erst die Pilzkur begonnen, dann auf die Darmkur gewechselt aber nicht beendet, anschließend die Darmkur EUROPA (Kennen Sie die? Was halten Sie davon?) plus Mineralien 3×20 ml gemacht und derzeit bin ich in der vorletzen Phase dieser Kur, doch seit 2 Wochen sind die Mineralien alle.

Und nun?

Bevor ich neue bestelle, meine Bitte um Beurteilung meiner Situation mit dem Hintergrund der schon Jahrzehnte andauernden Krankheitsgeschichte.

Dieses thearpeutische Chaos entstand, weil meine Beschwerden immer schlimmer statt besser wurden (Blähungen, Bauchweh, Gelenk- und Weichteilschmerz, wache seit 1 Woche nachts wieder regelmäßig auf) und mich das verunsichert.

Ich brauche jetzt einen vernünftigen Schlachtplan, und möchte Sie bitten, mich dabei zu unterstützen, ich komme alleine auf keinen grünen Zweig. Vor 3 Wochen war ich bei einem Osteopath, der hat mich 1 h behandelt, und egal wo er mich angefasste, ob Gelenke oder Organe, ich wäre ihm fast vom Tisch gesprungen vor Schmerzen. Er meinte nur, ich sei überall entzündet und mein ganzes System extrem gestresst, und er könnte meinem Körper jetzt zwar einen Anstoß geben, aber es wäre fraglich, ob er Ressourcen zum Reagieren hat, und er könnte nicht diagnostizieren, woher das alles käme, da sollte ich bitte erstmal zum HP gehen und dann später noch mal zu ihm kommen. Habe aber leider bisher keinen guten HP gefunden, der sich mit so was auskennt.

Entschuldigen Sie bitte meinen ellenlangen Brief, ich weiß, dass Sie sehr viel zutun haben, doch ich weiß mir keinen anderen Rat und dachte, es ist sinnvoll, mal alles gründlich zu schildern, damit Sie sich ein umfassendes Bild machen können.

Welche Ernährung raten Sie mir?
Welche Therapie wäre die angebrachteste?
Was tue ich gegen die immer schlimmer werdenden Schmerzen?
Ich nehme aus Prinzip keine Medikamente (nur Homöopathie und Phytotherapie). Da ich gerade keine Arbeit habe, geht das.
Werden da vielleicht Gifte frei, die nun die rheumatischen Beschwerden verschlimmern?
Ist das normal, wenn meine Eingeweide so furchtbar wehtun, oder sollte ich das schulmedizinisch abklären lassen?
Kann das von den Kräutertabletten kommen (Inhaltsstoffe sind: Rosmarin, Vogelmiere, Spitzwegerich, Nelken, Irländisch Moos, Maisfadenpulver, Himbeerblätter, Cayenne, Ingwer, Acerola, Myrrhe, Füllstoff: Kieselsäure, mikrokristall. Zellulose, Trennmittel: Magnesiumstearat (pflanzl.)?

Ich wäre sehr dankbar über Ihren Rat!! Habe viel Hoffnung, dass sich an meinem Zustand etwas verändern lässt, und bin motiviert.

Mit herzlichen Grüßen,

Shoshana