#45443
kundenbetreuung
Administrator

Rubrik 6

Schilddrüsenführer

TSH = Thyreoidea Stimulating Hormon (Thyreotropin)

Das TSH wird von der Hypophyse produziert und regt die Schilddrüse zur Bildung der Schilddrüsenhormone T4 und T3 an. Die Bestimmung des TSH ist Basis jeder Schilddrüsenfunktionsdiagnostik.

    Normalbereich: 0,3 – 2,5 mU/l
    Wichtig: Unter der Therapie mit Schilddrüsenhormonen wird eine Einstellung des TSH im Bereich 0,5 – 1,0 mU/l empfohlen.

Erniedrigte Werte (kleiner als 0,1 – 0,3 mU/l):
Die Schilddrüse produziert zu viele Hormone oder die von aussen zugeführte Schilddrüsenhormondosis ist zu hoch (hyperthyreosis factitia, iatrogene Hyperthyreose).
Es liegt eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) vor. Ausnahme: Bei Einnahme eines T3-/T4- Kombinationspräparates oder auch durch TRAK kann das TSH verfälscht zu niedrig ausfallen ohne dass eine Hyperthyreose vorliegt. Erniedrigte Werte bedürfen einer weiteren Abklärung, so dass zusätzlich die Konzentrationen von fT3/fT4 bzw. bei der Erstdiagnostik Antikörper bestimmt werden müssen.

Erhöhte Werte (grösser als 2,0 – 2,5 mU/l): Die Schilddrüse produziert zu wenige Hormone oder die von aussen zugeführte Schilddrüsenhormondosis ist zu niedrig. Es liegt eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) vor. Erhöhte Werte bedürfen einer weiteren Abklärung, so dass zusätzlich die Konzentrationen von fT3/fT4 bzw. bei der Erstdiagnostik Antikörper bestimmt werden müssen. Bezüglich der Schilddrüsenhormone besteht grundsätzlich die Möglichkeit die Konzentrationen der freien Schilddrüsenhormone (fT3, fT4) oder die Gesamthormonkonzentrationen (T3, T4) zu bestimmen.

Medizinisch sinnvoll ist nur die Bestimmung der freien Schilddrüsenhormone.
Begründung: Der größte Teil Schilddrüsennetz Hannover – http://www.schilddruesenguide.de – der Schilddrüsenhormone ist an Bindungseiweiße wie das Thyreoglobulin, Transthyretin (Präalbumin) und Albumin gebunden. Nur ein sehr geringer Teil der Schilddrüsenhormone liegt ungebunden vor. Da aber ausschließlich die freien Schilddrüsenhormone wirksam sind, ist es sinnvoller diesen Teil zu messen, als die Gesamthormonkonzentrationen (gebundene + freie Hormone). Außerdem ist die Messgenauigkeit bei der Bestimmung der freien Hormone höher als bei der Bestimmung der gebundenen Hormone. Die Anzahl der Bindungseiweiße und damit der gebundenen Hormone kann beispielsweise durch die Einnahme von Östrogenen oder während einer Schwangerschaft erhöht sein. Dagegen hat die Bestimmung der freien Hormone den Vorteil, dass sie von Veränderungen der Bindungsproteine unabhängig ist.

fT4 = Tetrajodthyronin od. Thyroxin
Unter einer Substitutionstherapie mit Schilddrüsenhormonen sollte die letzte Medikamenteneinnahme 24 Stunden zurückliegen, da ansonsten verfälscht zu hohe Werte gemessen werden.

    Normalbereich:
    0,8 – 1,8 ng/dl (8 – 18 pg/ml)
    10 – 23 pmol/l

Unter einer Therapie mit Schilddrüsenhormonen gilt eine erweiterte obere Normbereichsgrenze (laborabhängig 2,5 bis 3,5 ng/dl) für das fT4.
Erhöhte Werte: Es liegt eine Schilddrüsenüberfunktion vor.
Erniedrigte Werte: Es liegt eine Schilddrüsenunterfunktion vor.

fT3 = Trijodthyronin
Im Gegensatz zum fT4 ist das fT3 erst bei ausgeprägten Hypo- bzw. Hyperthyreosen erniedrigt bzw. erhöht, da der Körper die bedarfsgerechte Umwandlung je nach Bedarf steuern kann.

    Normalbereich:
    2,0 – 4,5 pg/ml
    5,4 – 12,3 pmol/l

Erhöhte Werte: Es liegt eine Schilddrüsenüberfunktion vor.

Erniedrigte Werte: Es liegt eine Schilddrüsenunterfunktion vor. Bei länger andauernden schweren Erkrankungen kann das fT3 erniedrigt sein ohne dass eine Hypothyreose vorliegt (Low T3-Syndrom).